Mutismus – eine Gratwanderung?


Auf einen Blick

Beginn: Samstag, 16. Dezember 2023, 09:00 Uhr
Ende: Samstag, 16. Dezember 2023, 16:30 Uhr
Online-Seminar Du besuchst die Fortbildung online.

Online Seminar ZOOM 

Veranstalter: Semifobi Rheine

Referent/in: Grit Mallien
Fortbildungspunkte: 4 ( UE 8)
Zertifikat: Teilnahmebescheinigung
Max. Teilnehmerzahl:

Kosten:
Standardpreis: 149,- € €

Beschreibung

Ist Mutismus „selbstgemacht“, vererbt, Trotz oder früher Narzissmus?

Und ab wann ist er (s)elektiv?

Trägt Mutismus Grundzüge des Autismus?

Wie stark sind die Auswirkungen auf die Familie und wie schwer betroffen ist der Mutist selbst?

Ab wann ist eine Therapie notwendig oder verwächst sich das – aber was eigentlich?

Das Schweigen, die Schüchternheit, die Angststörung, die Antriebsstörung, die „Bockigkeit“?

Wer von Mutismus betroffen ist – Mutist oder Angehöriger – spürt das Gefühl der Ohnmacht, das sich vor allem bei den Zuschauern einstellt.

Der Betroffene manövriert sich unter den Augen Aller in ein gesellschaftliches und soziales Aus.

Dass noch heute renommierte Fachleute von einer „Trotzphase“ reden, verwundert.

Mutismus ist mehr als Schüchternheit oder eine Art von „Gelassenheit“.

Die Zeit läuft und zwar seit der frühen Kindheit, denn viele Betroffene starten ihre „Karriere“ bereits im Kindergartenalter.

„Mutismus hat aber keine Zeit“ (Boris Hartmann).

Schweigen bedeutet Isolation und Einsamkeit und kann im schlimmsten Fall zu Depression und angstinduzierter Selbstgefährdung führen.

Die Fachliteratur ist derzeit noch sehr divers und meines Erachtens nicht immer zielführend. Es gibt vor allem Falldarstellungen, so genannte Kasuistiken.

Studien zu Behandlungsverläufen sind in den meisten Fällen nicht evidenzbasiert und größtenteils sehr unspezifisch.

Das System „Mutismus“ hat noch nicht einmal einen eigenen Sendeplatz in der Logopädie, in der Neuropsychologie auch nicht.

Ich arbeite in meiner Praxis seit 9 Jahren mit (selektiven) Mutisten nach dem Konzept der Systemischen Mutismus Therapie (SYMUT®), entwickelt von Dr. Boris Hartmann, dem Mutismus-Experten in Deutschland.

Diese direktive Behandlungsmethode ist auf das Sprechen ausgerichtet und das kann und muss das einzige Ziel sein, Betroffene zurück zur verbal basierten Kommunikation zu bringen.

„Safe places“ finden in unserer Gesellschaft leider wenig Akzeptanz und Schweigen ist ein Charakterzug, der sehr schnell auf Ablehnung stößt. Schweigen ist ein gesellschaftliches No Go!

Bei der Arbeit mit meinen Patient*innen über alle Altersklassen hinweg fällt auf, dass Erziehungsmuster des familiären Systems das Schweigen oftmals noch triggern.

Das von mir entwickelte Trainingsprogramm „Back to Speech“ orientiert sich an Verhaltensmaximen und Prinzipien der New Authority. Dieses Training ist ein Programm, das von einer Gruppe von Therapeuten und Wissenschaftlern um Idan Amiel und Prof. Haim Omer am Schneider Medical Center in Tel Aviv, Israel entwickelt wurde. Es basiert auf dem Konzept der gewaltfreien Kommunikation und soll Eltern aber auch Kindern und Jugendlichen helfen, aus dem Schweigen auszubrechen und den Weg zurück in die normale Alltagskommunikation zu finden.

Mutismus ist kein Zufall, aber auch kein Schicksal. Man muss sich dem Schweigen aktiv entgegenstellen, so früh wie möglich – für das Recht eines Jeden auf verbale Interaktion und das Sein als „sprach- und vernunftbegabtes Tier“ – für das Recht auf Menschsein.

Schlagworte

Veranstalter

Semifobi Rheine

Adresse: Hovesaatstr. 6 48432, Rheine
Ansprechpartner: G.Schuite/J.Byl/I.Kleyer
Telefon: 05971 - 9975430

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